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Hassliebe E-Mail

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Kennst du jemanden, der ein absoluter Profi in seinem Bereich ist – aber persönlich ein absoluter Kotzbrocken?

Ein Autospezialist, der mit geschlossenen Augen am Geräusch besser diagnostizieren kann als jeder Diagnosecomputer? Bei dem du aber froh bist, wenn er seine Arbeit gemacht hat und du nichts mehr mit ihm zu tun haben muss?

Dieser Spezialist für die Kommunikation ist die E-Mail. E-Mail ist so nervig wie ein Brief auf Recyclingpapierbrief und praktisch wie ein richtig ergonomischer Rückenkratzer.

Auf der einen Seite E-Mailflut, Spam, Phishing und auf der anderen Seite Sendungsverfolgung, schriftlicher Nachweis, freie Anbieterwahl, Verschlüsselung.

Zweifellos ist die E-Mail ein Werkzeug. Ob es geiles oder ätzendes ist, entscheidet die Nutzung.

Eine Mail ist schnell geschrieben und ohne große Kosten verschickt. Das verleitet einige Genossen zum inflationären Gebrauch.

Vorteile der E-Mail

Jede Medaille hat drei Seiten. Deswegen hier die Vorteile der Mail und weiter unten im Text, die Nachteile.

E-Mail ist demokratisch

Kennst du die Situation, wenn dir jemand ein Video schickt und du es nicht sehen kannst, weil du kein TikTock-Instagram-Facebook-VK-Account hast? Die Netzwerke versuchen einen Goldenen Käfig aufzubauen, wo die User dann zu den Bedingungen des Anbieters bespaßt werden.

Bei E-Mail ist das nicht so. Du kannst von deiner GMX Adresse ein Mail an eine ehrwürdige vorname.nachname@aol.com schicken oder auch eine Rundmail an deine Vereinskollegen, die alle bei verschiedenen Anbietern sind.

Die Technologie, auf der die E-Mail basiert, ist offen, du kannst sogar einen eigenen Server betreiben.

E-Mail ist etabliert

Im Berufskontext ist es nichts Ungewöhnliches E-Mails zu verschicken. Viele nutzen das Tool und sind gut vertraut mit Anhängen, Betreffzeilen und Signaturen.

Um Kleinigkeiten unabhängig von der Arbeitszeit des Kommunikationspartners zu erledigen, ist es super.

Nachteile der E-Mail

Spam

Nicht selten bedingt die größte Stärke einer Sache ihre schwächste Seite. Die Leichtigkeit, mit der E-Mails verschickt werden, führt dazu, dass jede Sekunde weltweit mehr Mails verschickt werden als der nigerianische Prinz Geld auf seinem Konto zu vererben hat.

Seit der Etablierung der Mail ist Spam nicht mehr das Billigfleisch in der Dose, sondern ein digitaler Datenmüll, der die Postfächer verstopft.

Viel schlimmer als die Mails von nigerianischen Erb-Anwälten und dayner Spaarka??e sind die Mails von Geschäftspartner, die sich nicht an die Mail Etikette halten.

Komplexe Vorgänge schnell unübersichtlich

Ich bewundere Linuxentwickler, wie die das beste Betriebssystem der Welt mit E-Maillisten organisiert haben, aber die Ägypter haben auch die Pyramiden mit bloßen Händen gebaut. Irgendwie gehts dann, nicht schön, aber geht.

Mehr als ein Thema und mehr als zwei Beteiligte machen Kommunikation per Mail zu einer Höchstleistung, die in Unternehmen so viele Ressourcen frisst, dass einige Mitarbeiter den ganzen Tag in ihrem Postfach verbringen.

Besonders bei Arbeiten an einem Dokument ist es schwer möglich eine übersichtliche Versionierung zu gestalten.

Und nu?

Wenn E-Mail ein Werkzeug ist, dann kommt es auf den richtigen Einsatz an. Wer so richtig nageln will, der kann mit einem Akkuschrauber nichts anfangen.

Manchmal ist es sinnvoller sich zu treffen, zu telefonieren oder die kontextbezogene Kommunikation zu nutzen.

Am Ende geht es darum unsere Zeit auf diesem Planeten nicht damit zu verschwenden Dateien im Posteingang zu suchen oder Mails abzulegen, die als BCC reingeflattert sind.

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